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Federseeried
Bibliothekssaal Bad Schussenried
UNESCO Welterbe Pfahlbauten um die Alpen

Hauptbereich

Fundreichstes Moor in Europa

Seit 2011 gehören vier Fundstellen im Federseegebiet zum UNESCO Welterbe "Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen".

Seit dem Jahr 1875 wird der Federsee archäologisch erforscht. Bereits in den 1920er und 1930er Jahren wurde hier die moderne Siedlungsarchäologie begründet, bei der erstmals Wissenschaftler aus unterschiedlichen Fachdisziplinen aus der Moorgeologie, der Botanik, Zoologie und Dendrochronologie eng zusammenarbeiteten.

Diese Forschungstätigkeit dauert bis an und so gilt der Federsee zu Recht als die Schlüsselregion für die siedlungsarchäologische Forschung in Europa.

Das nahe gelegene Federseemuseum verdankt seine Anziehungskraft vor allem der authentischen Darstellung der Pfahlbauarchitektur und den international bedeutenden Funden aus über 14 000 Jahren Menschheitsgeschichte. Mit seinen Kultur- und Landschaftsgeschichte verbindenden Themen wirkt es weit über Oberschwaben hinaus. Der Welterbe-Titel bedeutet für das Museum nun eine weitere Gewichtung seiner Vermittlungsarbeit. Denn mit der Vergabe ist an die Museen ein besonderer Vermittlungsauftrag gekoppelt: Als zentrale Anlaufstelle ermöglichen die archäologischen Museen der Öffentlichkeit einen Zugang zu meist verborgenen Kulturgütern, die aufgrund ihrer Lage unter Wasser oder im feuchten Moor oft nicht zugänglich sind.

Hierfür ist das Federseemuseum mit seinen Funden und Fakten im Museum, einem archäologischen Erlebnispark mit einem Dutzend Hausrekonstruktionen und einem Wanderweg, der die prähistorischen Fundstellen im Ried erschließt, bestens gerüstet; zudem stehen Ausbauarbeiten und Erweiterungen im Freigelände sowie im Museum an. Darüber hinaus werden im Jahresprogramm spezielle Themen der Pfahlbauarchäologie zusätzlich verankert.

Zusatz-Info:

Pfahlbaustationen bieten im feuchten Milieu ideale Erhaltungsbedingungen für organische Materialien wie Holz, Textilien und Pflanzenreste. Dank naturwissenschaftlicher Analysemethoden können Baustrukturen ganzer Siedlungen jahrgenau (Dendrochronologie) datiert und der Werdegang der Dörfer und ihrer Umgebung (Paläoökologie) nachgezeichnet werden. Zu den bedeutenden Funden der Federseearchäologie gehören Textilien sowie die ältesten Radfunde Europas aus der Zeit um 3000 vor Christus. Einbäume, Räder und Wagen vermitteln wichtige Erkenntnisse zu Handel und Mobilität der Jungsteinzeit wie der Metallzeiten.